Im Jahre 1967 hatte nicht jeder Haushalt einen Fernseher wie heute. Zur Unterhaltung ging man in die damals noch recht zahlreichen Dorfgasthäuser. Am Stammtisch im Gasthaus „Zum Schwanen“ trafen sich regelmäßig Män­ner, deren gemeinsames Hobby das Angeln war. Die meisten von ihnen waren entweder beim Karlsruher oder beim Eggensteiner An­gelverein als Gastangler eingetragen. Als die Kiesgrube auf Stafforter Gemarkung zuse­ hends größer wurde, kam der Gedanke auf, im See zu angeln. Sie beschlossen, einen An­gelverein zu gründen. Diese Idee in die Tat umzusetzen, gestaltete sich jedoch schwieri­ger als erwartet. Einerseits war eine Verwal­tung, andererseits ein Pachtvertrag für geeig­nete Fischgewässer erforderlich. Zudem stand man in Konkurrenz mit anderen finanzkräftigen Bewerbern, die bereits ein Auge auf den „Stafforter Baggersee“ geworfen hatten. Der damalige Gemeinderat, insbesondere Bürger­ meister Arnold Hauck und der „Schwanenwirt“ und Gemeinderat Wilhelm Heidt, setzten sich jedoch für einen Pachtvertrag mit dem neu gegründeten Fischerverein ein.

Nach Erhalt des Pachtvertrages wurde umge­hend ein erster Fischbesatz im Baggersee vor­ genommen. Da bis zur Freigabe des Sees zum Angeln den eingesetzten Fischen noch eine längere Schonzeit gegönnt werden musste, angelte man zunächst in den Karlsruher Fisch­gewässern weiter.

Um ein „Kameradschaftsfischessen“ veran­stalten zu können, fuhren die Petrijünger aus Staffort an einem Sonntagmorgen zum Angeln an den Rhein und kehrten tatsächlich mit ei­ nem beachtlichen Fang zurück nach Staffort. An der Pfinz, unterhalb des Wehres beim Lo­chenwald, wurden die Fische geputzt und anschließend gleich auf offenem Feuer ge­braten. Dies war das erste gemeinsame Fisch­essen des Stafforter Fischervereins. Besonders lustig wurde es, als sich einige Jäger zu den Fischern gesellten. Als die Fische zur Neige gingen, beschlossen die Jäger, das gemein­ same Mahl mit einigen Kaninchen zu ergän­zen, die sie kurzerhand in der unmittelbaren Umgebung schossen. Noch in Feierlaune be­schloss man, im darauf folgenden Jahr ein Fischerfest in der Dreschhalle zu veranstalten. Dieses erste und auch die folgenden, jähr­ lichen Fischerfeste waren mit großem organi­satorischem Aufwand verbunden, der es er­forderlich machte, dass die Fischer 3­4 Tage ihres Jahresurlaubs opferten.

Die Fische mussten damals noch umständlich geputzt und auf Eis gelegt werden. Für diese, mit sehr viel anfallendem Fischabfall und gro­ßer Geruchsbelästigung verbundenen Arbei­ten, stellten zunächst der erste Vereinsvorsitz­ ende Karl Haag und später sein Nachfolger im Amt, Hubertus Meier ihre Höfe zur Verfügung. Zum Leidwesen der „Vorstandsfrauen“, die dann noch Tage später mit den Aufräumar­beiten beschäftigt waren. Erst viel später wurden die Fische bratfertig und eingefroren direkt bei der Dreschhalle angeliefert.